Couscous-Salat mit Wildkräutern – Oktoberführung

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  • 200 g Couscous
  • ½ Zucchini
  • ½-1 rote Paprika
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Handvoll Wildkräuter (z.B. Giersch, Löwenzahn, Brennnessel, Schafgarbe, Sauerampfer, Vogelmiere, Hirtentäschel und Gundermann)
  • Salz, Pfeffer, weißer Balsamicoessig und Olivenöl

Diesen leckeren Salat gemeinsam zu kreieren und zu genießen, war unser Ziel bei meiner Führung vom 24.10.2020.

Der Herbst ist für mein Empfinden eine sehr besondere Jahreszeit. Es ist nicht nur die Zeit der Ernte und der Farbenpracht, es ist der alljährliche Wandel der Natur, der mich fasziniert. Die Vegetation hat sich über Monate entwickelt, ist gewachsen, hat geblüht und Früchte und Samen entwickelt, um sich weiter zu vermehren und bereitet sich nun merklich auf eine Ruhephase vor. Die Luft duftet in dieser Zeit meist sehr würzig und intensiv und wenn man Glück hat, kann man die Kraniche auf ihrem Weg nach Süden rufen hören. Jetzt ist die Zeit, in der man mit dem Sammeln, Trocknen und Einwecken der vielfältigen Früchte und Samen voll beschäftigt ist. Gleichzeitig kann man sich, ähnlich wie die Natur, langsam darauf einstellen, auch selbst etwas mehr zur Ruhe zu kommen und sich an der getanen Arbeit und deren Produkten zu erfreuen.
In diesem Geiste habe ich an einem milden Herbsttag meine Gäste in unseren Garten eingeladen, um die Kräuter für den Coucous-Salat zu suchen.
Mein Mann und ich haben uns schon vor Jahren dazu entschlossen, einen Großteil unserer Wiese nur ein- bis zweimal im Jahr zu mähen. So konnte sich mittlerweile eine wunderbare Vielfalt an Kräutern und Pflanzen entwickeln. An diesem Reichtum wollten wir uns bedienen. Viele meiner liebsten Kräuter sind eigentlich sehr bekannt, aber leider auch verkannt. Dass der kleine Sauerampfer, der im Herbst die Gärten bevölkert, so lecker ist, überrascht doch so manchen Gast. Auf unserer Suche haben wir über einige bekannte und auch weniger bekannte Pflanzen gesprochen und sie auch im wahrsten Sinne des Wortes unter die Lupe genommen. Natürlich wurden die Kräuter auch gekostet; ich werde es nicht müde zu betonen, dass ausschließlich nur probiert werden sollte, was man hundertprozentig kennt.
Unsere Beutel waren am Ende meiner Führung mit: Schafgarbe, Margerite, Löwenzahn, Gundermann, Herbst-Löwenzahn, Sauerampfer und Mini-Sauerampfer, Giersch, Vogelmiere, Hirtentäschel, kleiner Wiesenknopf, Brennnessel und Dost reichlich bestückt.
In der orientalischen Küche, aus der dieser Salat stammt, wird normalerweise an kräftigen Gewürzen nicht gespart. Ich habe aber bewusst darauf verzichtet, um den Wildkräutern ihren Auftritt nicht zu vermasseln, schließlich sind sie unser Hauptthema. Da unsere Gruppe recht klein war, haben wir nicht draußen, sondern (Coronasicher) in unserer Küche gekocht. Erst wurden die Kräuter sortiert und nochmal kurz besprochen, um verschiedene Merkmale etwas zu vertiefen und ein Wiedererkennen zu erleichtern. Die geputzten Kräuter haben wir gewaschen und fein geschnitten. Zucchini und Paprika wurden klein gewürfelt und mit den Kräutern dem Couscous (den hatte ich schon vorbereitet) beigefügt. Den Salat haben wir mit Knoblauch, Kräutersalz, Pfeffer aus der Mühle, weißem Balsamicoessig und Olivenöl abgeschmeckt.
Begleitet wurde der Salat von Hummus mit Brennnesselsamen (Rezept folgt) und Fladenbrot. Passend zur gemütlichen Herbststimmung haben wir uns zu unserem Essen einen Kräutertee schmecken lassen. Trotz der herbstlichen Witterung konnten wir noch ein paar Blüten finden, mit denen wir unser Gericht dekorieren wollten, hätten wir sie am Ende nicht vergessen.


ANMERKUNGEN:


Couscous gibt es in verschieden groben Körnungen, auch vorgegart kann man ihn kaufen. Ich hatte eine besonders grobkörnige Variante im lokale Asia-Shop gefunden. Um ihn ideal zu garen, hält man sich am besten an die jeweiligen Empfehlungen, die auf jeder Packung zu finden sind.
Viel Spaß beim Nachkochen, und vielleicht sehen wir uns bei einer meiner Führungen.